Den Gewässern gehen die Nährstoffe aus

Schweizer Gewässern gehen die Nährstoffe aus!


Gewässerlebewesen leiden unter Nährstoffmangel!
Wo liegt das Problem? 
Unsere Alpengewässer besitzen durch die rücksichtslose Stromproduktion sowie künstlichen Verbauungen, keinen natürlichen und
daher freien Lauf mehr. So können in vielen Gewässern unverzichtbare, natürliche Nährstoffe nicht mehr mobilisiert werden. Viele
Gewässer leiden Heute unter einer Unterversorgung.

Entgegen einiger weniger Mittellandseen die durch intensive Landwirtschaft belastet sind, gehen unseren Gebirgsbächen und Seen
die Nährstoffe aus, die für eine ausreichendes Wachstum der aquatischen Kleinstlebewesen unabdingbar ist.

Parallel zum Verbot von Phosphat in Waschmitteln vor rund 25 Jahren wurde auch die Phosphatfällung im grossen Stiele vorangetrieben
und Verbesserungen bei der Reinheit des Wassers Wasser erreicht. Nun aber ist man weit über das angepeilte Ziel hinaus geschossen
und könnte sogar mit finanziellem Minderaufwand den Gewässern ein Teil der zurückgehaltenen Nährstoffe wieder zuführen
um die Nahrungskette in Schwung zu bringen. Somit würde auch das Fischwachstum beschleunigt und somit den Ertrag ohne finanziellen
Mehraufwand massiv erhöhen. Nutzniesser wäre die gesamte Fauna und Flora.

Viel wichtiger als die ausufernde Phosphoreliminierung mittels zweifelhaften Zusätzen in Kläranlagen, wäre die Ausscheidung der
vielen chemischen Verbindungen aus Haushalt und Industrie die auch heutzutage noch ungehindert in unsere Gewässer gelangen.

Die Phosphatfällung de.wikipedia.org/wiki/Phosphorelimination
In unseren modernen Abwasserkläranlagen wird mit hohem finanzielle Aufwand mittels speziellen und nicht restlos
unbedenklichen Salze (siehe u.A. das verheerende Fischsterben Arosa Winter 2012), der natürliche und ungiftige Nährstoff Phosphor
weitgehend ausgefällt (ausgeflockt) und steht somit den Lebewesen in den untenliegenden Gewässern nicht mehr zur Verfügung.
Viele Beispiele bei uns im Kanton deuten darauf hin wie aus sehr produktiven Bündner *Gewässern in Verbindung
Wasserkraftnutzung und Nährstoffentzug eine Wasserwüste wurde wie sie auch in der Urzeit kaum vorgekommen ist.
Viele Kilometer Fliessgewässer die ausschliesslich mit annähernd nährstofffreiem und eiskaltem Wasser
mittels Druckstollen aus den Hochgebirgsstauseen gespeist sind. Ehemalige Zubringerbäche der Talflüsse sind von Kraftwerken
im Gebirge gefasst. Diese Seitengewässer nahmen früher auf ihrer Reise durch Wälder und Weiden Nährstoffe auf,
welche weiter unten für die Nahrungskette unentbehrlich sind. 

Eine Absurdität ist die Tatsache dass ungiftige Nährstoffe ausgeschieden werden, aber hoch aktive und teils sogar hormonaktive
Substanzen die Reinigungsanlagen ungehindert passieren können.

* Einige Beispiele

- Der Hinterrhein Andeer - Thusis mit der ehemaligen Paradestrecke bei Zillis. Ein Jahr Phosphatfällung und der Fischbestand war
  bis auf einen jämmerlichen Rest geschrumpft. Eine typische Restwasserstrecke mit obliegenden Stauseen die vom Phosphor
  menschlicher Herkunft profitierte und trotz Wasserkraftnutzung eine akzeptable Fauna beherbergte.

- Die Engadiner Seen mit ihrer ehemals enormen Biomasse an Saiblingen sprechen Bände!

- Die Moesa war der letzte Fluss der so eindrucksvoll auf ein tiefes Ertragsniveau gesunken ist.
Nach der Inbetriebnahme der modernen Kläranlage brach die Nahrungskette zusammen. In Kürze verschwand ein Grossteil
der Nährtiere und noch im selben Jahr waren die Forellen nur noch ausgehungerte Kreaturen*. Im folgenden Jahr fing man
wohl noch Fische die ein gutes Längenmass hatten, aber mager waren und einen sogenannten Messerrücken ausbildeten.
Den Rest gab im Jahr 2008 ein künstliches Schlagwasser des obliegenden Kraftwerkes San Bernardino welches ganze Arbeit
leistete und den Fischbestand fast zum Verschwinden brachte. Dazu ein verheerender Schutteintrag vom Seitenbach bei Soazza
im Juli 2006. Unzählige verendete Forellen die teils halb zugedeckt im Sand steckten waren das Resultat. Die Fauna, insbesondere
auch die Wasserinsekten, haben sich nie mehr erholt und werden es auch nicht. Ein Zustand der fernab des "steinzeitlichen" Zustandes
ist. Auch da ist der Fluss zu fast 100% mit nährstofffreiem Wasser durch Druckstollen aus dem Hochgebirge gespeist.

*In der Restwasserstrecke oberhalb Soazza die keinen künstlichen Sunk und Schwall hat, viel die Nahrungsknappheit weniger stark
ins Gewicht, während unten im vom Sunk und Schwall extrem beeinflussten Teil der Moesa die restlichen Wassernährtiere täglich
ausgeräumt werden.